Die Myrrhe ist Arzneipflanze des Jahres. Ihre Wirkungen gegen Entzündungen werden gerade wiederentdeckt.

Wer an eine Reise denkt, hat eher Sommer, Sonne und Erholung im Sinn. Deshalb gilt es – besonders bei Trips in die Tropen –, dem unliebsamen Reisedurchfall vorzubeugen.
In den tropischen oder subtropischen Ländern Asiens, Afrikas, Süd- und Mittelamerikas und dem Mittleren Osten, aber auch in Teilen Südeuropas, Russlands oder Chinas ist die Wahrscheinlichkeit größer, mit den Erregern eines Reisedurchfalls (Reisediarrhö) in Berührung zu kommen als in westlichen Industriestaaten.
Durch häufig fehlende Sorgfalt beim Umgang mit Lebensmitteln und schlechte Hygieneverhältnisse tragen Rucksackreisende meist ein erhöhtes Risiko. Aufgrund des noch unausgereiften beziehungsweise schwächeren Immunsystems sind auch Kinder, ältere Personen und Schwangere besonders anfällig für Montezumas Rache – wie die Reisediarrhö gern genannt wird.
Wann zum Arzt?
Die Reisediarrhö wird in 80 Prozent der Fälle durch Bakterien ausgelöst. Nach einer Infektion können sich die Folgen innerhalb weniger Stunden oder auch erst nach mehreren Tagen zeigen. Meist klingen sie nach ein bis zwei Tagen wieder ab. Der Stuhl ist ungeformt bis flüssig und tritt mehr als dreimal täglich auf. Normalerweise klingen die Beschwerden nach kurzer Zeit von allein komplikationslos ab. Wenn der Reisedurchfall länger als zwei bis drei Tage anhält oder sich ernsthafte Beschwerden wie Bauchschmerzen, Erbrechen, Fieber sowie Schleim oder Blut im Stuhl zeigen muss ein Arzt aufgesucht werden.
Die typischen Erreger
Informieren Sie sich am besten schon vor der Abreise beim Auswärtigen Amt über aktuelle Hinweise zu Krankheiten im jeweiligen Reiseland und lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten, welche Mittel wichtig sind. Das sind die häufigsten Erreger von Durchfallerkrankungen auf Reisen:
Eine Sonderform ist der Typhus, der durch den Erreger Salmonella typhi verursacht wird. Unbehandelt kann diese schwere Durchfallerkrankung zu Komplikationen wie Hirnhautentzündung oder einer Perforation des Darms führen. Neben dem Verzehr von verunreinigten Lebensmitteln oder Wasser kommt es zu fäkal-oralen Infektionswegen (Gemüse und Früchte, die mit Fäkalien gedüngt wurden; Schalentiere aus abwasserverseuchten Gebieten). Vorteil: Es gibt Impfstoffe, die vor einer Erkrankung schützen.
Flüssigkeit ersetzen
Die verlorene Flüssigkeit wird am besten mit Zucker-Salz-Lösungen ersetzt, von denen viel in kleinen Schlucken getrunken werden sollte. Man kann sie leicht selbst herstellen:
- 1 Liter Orangensaft, 1 Teelöffel Kochsalz, 2 Esslöffel Zucker
oder - 1 Liter schwarzer Tee, 1 Teelöffel Kochsalz, 2 Esslöffel Zucker, Saft von 2 Orangen
In Ihrer Apotheke erhalten Sie zudem Präparate, mit denen sich Elektrolytlösungen mit dem richtigen Mischungsverhältnis von Salz und Zucker herstellen lassen. Sind solche Maßnahmen nach 48 bis 72 Stunden erfolglos, verschlimmern sich die Beschwerden oder ist der Durchfall mit häufigem Erbrechen verbunden, muss ein Arzt aufgesucht werden. Säuglinge und Kleinkinder sollten bei Durchfall in jedem Fall zum Arzt.
Die wichtigsten Medikamente
Damit können Sie Reisedurchfall in den Griff bekommen:
Reisedurchfall effektiv vorbeugen
Damit Sie die Liege am Badestrand nicht mit der Toilette eintauschen müssen, sollten Sie ein paar einfache Verhaltensregeln berücksichtigen.
Besser keine Cola
Cola wird oft als Mittel gegen Reisedurchfall empfohlen. Keine wirklich gute Wahl, denn Cola enthält sehr viel Zucker, der den Durchfall verstärken kann und Koffein, das die Nieren anregen und so den Flüssigkeitsverlust noch fördern kann.
Marcel Wree,
